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Alle Fotos: © www.arne-mueseler.com

 

Die Antilopen waren in der Stadt – und haben ihrem Ruf alle Ehre gemacht. Ungezwungen brachten sie ihre eigene Mischung aus Rap und Punk, die auch schon die letzten zwei Studio-Alben des Trios ausgezeichnet hat, auf die Bühne des Rockhouse Salzburgs.

Von Michael Seifert

Der Saal der Konzert-Location war gut gefüllt. Zu Anfang gab es straight Hip-Hop für alle, die schon da waren. Der Support-Act Juse Ju, der neben seines Musiker-Daseins u.a. eine Hip-Hop-Radiosendung moderiert und Interviews für „Don’t Let The Label Label You“ führt, ist musikalisch noch eher im Rap beheimatet, als die Antilopen Gang. Daher war es nur konsequent das Antilopen-Konzert mit „DIE KYNGZ SIND BACK!!!1“ zu beginnen – ein klassischer Rap-Song vom Mixtape „Abwasser“, welches mit typischen Hip-Hop-Beats nach dem Debüt-Album „Aversion“ erschien. So war man nach den ersten Songs darauf eingestellt, dass sich Danger Dan, Koljah und Panik Panzer nach „Atombombe auf Deutschland“ wohl wieder auf ihre Rapper-Wurzeln berufen. Doch weit gefehlt.

Im Laufe des Konzerts drehten sich die Bühnenrequisiten und zum Vorschein kam eine komplette Band, die die Rapper auf der Bühne unterstützte. Keine Spur mehr von einem gediegenen Rap-Konzert, auf dem sich nur einer der beiden Arme von oben nach unten bewegt. Das Publikum hatte genau das erwartet und durfte nun endlich seiner Freude freien Lauf lassen. Es wurde gepogt. Es wurde gegröhlt. Es wurde Mozart beleidigt. Und das an einem Dienstag-Abend. Respekt Salzburg.

Neben humoristischen Einlagen und dem zelebrieren der Triangel (völlig zurecht! Anm. des Autors) feuerte man nach der Reihe alle Hits der eigenen Diskographie ab. Abwechselnd mit und ohne Band. Das Publikum war begeistert. Die Band hatte sichtlich Spaß an der Musik. Insgeheimes Highlight der Show war aber die Einlage des musikalischen Masterminds der Truppe, Danger Dan, der seinen Solo-Ausflug „Ölsardinenindustrie“ und den ersten Teil  des Songs „Enkeltrick“ alleine am Keyboard performte. Ein weiterer Kontrast des Abends, dabei aber völlig stimmig in die Show eingebaut und kurz vor den Zugaben perfekt geeignet, um noch einmal Kraft zu sammeln für die letzten Minuten.

Nachdem schlussendlich die letzten Takte von „Fick die Uni“ im Saal verhallt waren, konnte das Publikum das Rockhouse zufrieden verlassen. Man hatte alles gehört, was man hören wollte, man konnte nach der Show noch ein Foto mit der Band machen und was am wichtigsten ist – man wurde sich bewusst, dass es auch in Salzburg genügend Menschen gibt, die an einem Dienstag-Abend ins Rockhouse strömen um die Antilopen Gang zu sehen. Bei dieser Band ist das nicht nur ein musikalisches, sondern auch ein politisches Statement. Und man war sich einig: Mozart ist ein Hund!

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